© 2024 EVP Evangelische Volkspartei, Nägeligasse 9, Postfach, 3001 Bern, 031 351 71 71,
Wintersession 2013
Kein Freihandel ohne Menschenrechte
Die Wintersession ist geprägt vom Ringen ums richtige Budget und zwei Volksinitiativen. Ein ungutes Gefühl bleibt beim Freihandelsabkommen mit China.
Die EVP lehnt die Mindestlohninitiative zusammen mit dem Nationalrat ab. Zwar hat die Bekämpfung der Familienarmut hohe Priorität, doch Mindestlöhne gefährden Arbeitsplätze und Teillohnprojekte. Hingegen will die EVP die Hürden für die Allgemeinverbindlichkeit von Gesamtarbeitsverträgen senken.
Die EVP will das Freihandelsabkommen mit China wegen der fehlenden Erwähnung der Menschenrechte zurückweisen. Doch der Nationalrat dies ab und will das Abkommen auch nicht dem Referendum unterstellen.
Die Volksinitiative «Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen» fordert ein lebenslanges Tätigkeitsverbot für verurteilte Sexualstraftäter, was rechtsstaatlich problematisch ist. Sie wird frühestens im Mai 2014 zur Abstimmung kommen. Das Parlament hat das Gesetz bereits verschärft. Wer künftig wegen einer Sexualstraftat an Kindern verurteilt wird, darf für mindestens 10 Jahre keiner Tätigkeit mit regelmässigem Kontakt zu Minderjährigen mehr nachgehen. Richtig so!
Der Bundesrat muss im Budget 2014 beim Sach- und Betriebsaufwand pauschal 150 Millionen einsparen – bei einem Etat von 66 Milliarden Franken. Gleichzeitig soll der Ausgabenplafonds der Armee von heute 4,4 auf 5 Milliarden erhöht werden. Hoffentlich geht diese Rechnung auf!
Zugleich heisst es «Zurück auf Feld Eins» beim Konsolidierungspaket (Sparprogramm), trotz sich abzeichnender Mehrbelastungen für den Bundeshaushalt.
Im Restaurant wird der MWST-Normalsatz fällig, beim Take-Away oder im Laden der reduzierte Satz. Die EVP kann darin keine Diskriminierung erkennen und lehnt die Gastrosuisse-Initiative ab.
Keine Einigung beim Bürgerrechtsgesetz. Die Rechte möchte den Vorschlag des Bundesrates verschärfen, die Linke möchte ihn aufweichen. Nur die EVP findet ihn gut und bleibt in der Mitte.
Der Nationalrat hat einem verfeinerten Risikoausgleich zwar zugestimmt, eine verbesserte Aufsicht über die Krankenkassen jedoch abgelehnt. Er hat das Krankenversicherungsaufsichtsgesetz an den Bundesrat zurückgewiesen.
Weiterbildung bleibt Privatsache, der Bund legt nur die Grundsätze fest. Für die EVP ist wichtig, dass die Abschlüsse transparent miteinander verglichen werden können.
Transplantationen: Der Ständerat hat den Wechsel zur Widerspruchslösung abgelehnt. Es bleibt dabei, dass es die ausdrückliche Zustimmung einer Person zur Organspende braucht.
Kein Pranger für Restaurants: Die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen bleiben geheim. Für die EVP ist wichtig, dass die Deklarationspflichten im Lebensmittelgesetz ausgebaut werden.
zum Sessionsbericht von Marianne Streiff (BE) und Maja Ingold (ZH)