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Frühjahrssession 2013
180 zu 1 für Maja Ingold
Ein Einzelantrag von Maja Ingold wird in der Frühjahrssession mit 180 zu 1 Stimmen angenommen.
Im März hat sich das Parlament zur Frühjahrssession versammelt, im April folgte bereits die jährliche Sondersession des Nationalrates zum Abbau hängiger Geschäfte. Einige wichtige Vorlagen:
Die Cleantech-Initiative der SP will den Anteil der erneuerbaren Energien rasch ausbauen. Die Frage ist, wie das geschehen soll. EVP-Nationalrätin Maja Ingold (ZH) will ein Gleichgewicht zwischen Subventionen, Anreizen und nicht monetären Fördermassnahmen und versagte der Initiative die blinde Gefolgschaft.
Hingegen beschloss der Nationalrat eine massvolle Erhöhung der Beiträge für die kostendeckende Einspeisevergütung. Damit können alle Wasserkraft-, Windenergie- und Biomasse-Projekte sowie die Hälfte der Photovoltaikprojekte realisiert werden, die heute auf der KEV-Warteliste blockiert sind.
Mit der Hausarzt-Initiative folgte ein nächstes populäres Anliegen. Die Einkommensunterschiede zwischen Hausärzten und Spezialisten müssen sich angleichen, doch den Maximalforderungen der Initiative (Abgeltungsgarantie in der Verfassung) kann die EVP nicht zustimmen. Sie unterstützte den ausgewogenen Gegenvorschlag.
Ohne Zulassungsstopp besteht die Gefahr einer Schwemme von Spezialärzten, weshalb das Parlament dessen vierte Verlängerung beschloss. Ein Einzelantrag von Maja Ingold (Ausbildungsqualität als entscheidendes Kriterium für eine Praxiseröffnung) wurde mit rekordverdächtigen 180 zu 1 Stimmen angenommen.
Den Schweizer Pass erhält künftig nur, wer eine Niederlassungsbewilligung hat und einer Landessprache mächtig ist. Im Gegenzug werden harmonisierte Verfahren und einheitliche Integrationskriterien eingeführt. Nationalrätin Marianne Streiff (EVP, BE) konnte ihre differenzierte Position in der Arena und auf Radio SRF1 darlegen.
Eine weitere Volksinitiative von Marche blanche will, dass Pädophile nach einer Verurteilung nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen. Dieses Ziel teilt die EVP uneingeschränkt. Doch der geforderte Automatismus ist nicht verhältnismässig – eine wesentliche Anforderung bei der Einschränkung von Grundrechten. Deshalb unterstützte die EVP den Gegenvorschlag.
Erleichterung für die EVP: der Nationalrat hat das umstrittene Wahlrecht in der neuen Schwyzer Verfassung zurückgewiesen. Stein des Anstosses sind die 30 zum Teil sehr kleinen Wahlkreise, welche faire Proporzwahlen verunmöglichen und und in 27 Fällen gegen Bundesrecht verstossen. Jetzt muss der Kanton einen neuen Vorschlag ausarbeiten.
zum Sessionsbericht von Marianne Streiff (BE) und Maja Ingold (ZH)