EVP fordert Tabak-Debatte in der Schweiz

EVP fordert Tabak-Debatte in der Schweiz

Die EVP Schweiz begrüsst den gestrigen Entscheid der Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK) ausdrücklich, das Tabakproduktegesetz nicht an den Bundesrat zurückzuweisen. Dieser will darin Tabakwerbung auf Plakaten, in Print- und Onlinemedien sowie im Kino schweizweit verbieten. Die EVP ist überzeugt: Die Debatte um den Zielkonflikt zwischen unbegrenzter Wirtschaftsfreiheit und wirksamen Jugendschutz duldet keinen Aufschub mehr.

«Die EVP kämpft zuallererst dafür, dass die Debatte überhaupt geführt wird und sich nicht stillschweigend die Tabaklobby mit ihrem wirkungslosen Feigenblatt-Jugendschutz durchsetzt», stellt EVP-Nationalrätin Maja In-gold, ZH klar. Die Debatte zwischen den beiden Lagern «unbegrenzter Marktliberalismus» und «wirksamer Jugend- und Gesundheitsschutz» müsse auch in der Schweiz endlich geführt werden. Auch in zwei Jahren wären diese unterschiedlichen Interessenlagen noch dieselben. Spätestens 2021 braucht es ein neues Gesetz, da die heutigen Regelungen nur bis dahin gelten.

Der Ständerat will die Vorlage mit dem Auftrag an den Bundesrat zurückweisen, einen neuen Vorschlag ohne zusätzliche Werbeverbote zu unterbreiten.

Der Bundesrat hält trotz Kritik bereits in der Vernehmlassung an einer weitergehenden Einschränkung der Werbung fest. Eine deutsche Studie belegt, dass Werbung besonders auf Jugendliche grossen Einfluss hat: Das Risiko, dass Jugendliche zu rauchen beginnen, steigt um 46 Prozent, wenn sie Tabakwerbung ausgesetzt sind. Die Hälfte aller Raucher beginnen bereits als Minderjährige mit dem Rauchen. Die Tabakindustrie investiert jährlich Millionen in die Tabakwerbung. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, die als Rauchernachwuchs rekrutiert werden sollen. Die Schweiz würde mit den vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen weniger weit gehen als die meisten europäischen Länder.

Jährlich sterben in der Schweiz rund 9500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Damit ist Rauchen die häufigste vermeidbare Todesursache in unserem Land. Letztlich steht auch die ethische Frage im Raum, inwieweit der Absatz tödlicher Produkte überhaupt durch Werbung gefördert werden darf. Die Schweiz muss sich endlich der Güterabwägung zwischen wirtschaftlicher Gewinnmaximierung und wirksamer Prävention von Tabakkonsum stellen, der Sucht, Leid, Krankheit und Tod verursacht. «Letztlich ist eine Güterabwägung zwischen grenzenlosem Profit und dem Schutz unserer Kinder und Jugendlichen», so Maja Ingold.

Für Auskünfte:

Nationalrätin Maja Ingold: 079 339 23 22

Dirk Meisel, Leiter Kommunikation: 079 193 12 70

Website: www.evppev.ch