Rund eine halbe Million Muslime leben derzeit in der Schweiz. «Sie sind Teil der Gesellschaft und werden es bleiben», so EVP-Nationalrätin Maja Ingold in ihrem Postulat. Sie sieht in den Imamen Schlüsselfiguren und Multiplikatoren für ein gelingendes Zusammenleben zwischen den Religionen. Als Autoritäten trügen sie in hohem Masse zur friedlichen Koexistenz oder aber zur Kultivierung von Parallelgesellschaften bis hin zur Jihad-Mission bei. Als religiöse Betreuungspersonen seien sie in der Lage, allfällige Radikalisierung zu bremsen oder voranzutreiben.
Brachland Imamausbildung und fehlender Überblick
Die aus dem Ausland rekrutierten Imame kennen jedoch oft weder die hiesigen Gepflogenheiten noch die Bedürfnisse einer Gemeinde. Ingold fordert daher theoretische und praktische Lehrgänge für islamische Geistliche. «In punkto Imamausbildung ist die Schweiz Brachland», stellt Maja Ingold fest. Es gäbe keinerlei Vorgaben weder für die Ausbildung noch für die Berufsausübung, aber auch keinen Überblick über die Anzahl der praktizierenden Imame sowie über deren Finanzierung. Der Bund anerkannte in seiner Stellungnahme Anfang Juli diesen Klärungsbedarf. Er will in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen einen Bericht erarbeiten.
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