EVP fordert Aktionsplan für Suizidprävention

EVP fordert Aktionsplan für Suizidprävention

„Die Schweiz gehört leider zu den Spitzenreitern bezüglich Suizidraten, betreibt aber zu wenig Prävention“, stellt EVP-Nationalrätin Maja Ingold (ZH) fest. Mit einer Motion fordert sie deshalb den Bundesrat dazu auf, einen Aktionsplan zur Suizidprävention vorzulegen und umzusetzen, denn: „Die Suizidprävention darf nicht länger stiefmütterlich behandelt werden.“

„Die beiden Hauptrisiken Depression und soziale Isolation sind erkannt. Hier muss der Bundesrat ansetzen, um die steigenden Suizidraten zu brechen“, betont EVP-Nationalrätin Maja Ingold (ZH). Am letzten Tag der Herbstsession hat sie eine Motion eingereicht und den Bundesrat damit aufgefordert, einen Aktionsplan zur Suizidprävention vorzulegen und umzusetzen.

 

„Der Bund unterstützt zwar die Kantone mit der Aufbereitung von Daten und Informationen“, beobachtet Maja Ingold: „Grosser Handlungsbedarf besteht aber in der breiten Aufklärung der Bevölkerung über Depression und ihre Früherkennung.“ Weiter müssten die Präventionsmassnahmen dringend dem Risiko der veränderten Lebenswelten und der Vereinsamung als Mitursache von Suiziden Rechnung tragen. „Um die hohe Zahl von Suiziden zu senken, muss der Bundesrat einen griffigen Aktionsplan vorlegen. Das muss es ihm wert sein“, konstatiert Nationalrätin Maja Ingold.

 

Suizid ist nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen von Menschen zwischen 15 und 44 Jahren, wie die Schweizer Suizidstatistik festhält. 90% aller Menschen, die Suizid begehen, litten an einer Depression oder an einer anderen psychischen Störung oder Suchterkrankung. In allen industrialisierten Ländern ist die Suizidrate bei Personen über 75 Jahren am höchsten. Und da die Bevölkerung immer älter wird, wird auch die Anzahl Suizide steigen. Im Alter spielen auch die Lebensumstände eine wichtige Rolle. Das Risiko der sozialen Isolation ist für Menschen über 75 deutlich erhöht und steigt weiter an bei schlechtem Gesundheitszustand und Vereinzelung infolge Verlustes der familiären und nachbarlichen Solidarität, die in der individualisierten Gesellschaft teilweise der Vergangenheit angehört.

 

Bern, den 30. September 2011/nh