Die EVP-Motion «Menschen sind keine Ware. Das Nordische Modell für die Schweiz» hatte gefordert, dass Menschen künftig nicht mehr für Sex gekauft werden dürfen. Sie verlangte zudem breite, existenzsichernde Ausstiegsangebote für Prostituierte sowie wirkungsvolle Aufklärungs-, Präventions- und Bildungsmassnahmen in der Schweiz und den Herkunftsländern der Prostituierten – also faktisch das so genannte «Nordische Modell», das in Schweden, Norwegen, Frankreich, Israel, Kanada und weiteren Ländern zum Teil seit mehr als zwei Jahrzehnten gelebt wird.
Verstoss gegen Menschenwürde und Gleichberechtigung
Der Grund: Mehr als 80 Prozent aller betroffenen Frauen würden sofort aus der Prostitution aussteigen, wenn Sie könnten. Sie prostituieren sich aus einer Notlage heraus oder unter Zwang. Es gibt also kaum Prostitution ohne Zwang, sei es durch einen Zuhälter, einen Clan, den eigenen Partner oder aus sozialer Not.
«Prostitution ist faktisch nichts anderes
als ein Akt bezahlter sexueller Gewalt.
Sie verstösst gegen die Menschenwürde
und gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Eine Gesellschaft, die Gleichstellung ernst meint,
kann nicht akzeptieren, dass ein Mensch
den Körper eines anderen für Geld kauft.»
Motionärin, EVP-Nationalrätin Marianne Streiff
Der Kampf geht weiter
Für die EVP ist klar: Der Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung in der Schweiz geht weiter. Die EVP wird weiterhin konkrete politische Vorstösse machen, um diese Ausbeutungssituationen zu beenden und um den längst fällige Bewusstseinswandel in der Gesellschaft anzustossen und voranzutreiben. Einen Wandel hin zu einer Gesellschaft, in der kein Geschlecht das andere kaufen, als Ware handeln und ausbeuten kann. Hin zu einer Gesellschaft, die Gleichstellung glaubwürdig lebt: Mit einem respektvollen Frauenbild und sexuellem Konsens statt unter Zwang gekauftem Sex.