Bruttoinlandprodukt und Wohlstand

Bruttoinlandprodukt und Wohlstand

EVP Frauen aus der ganzen Schweiz diskutierten am 4. November in Aarau miteinander über den Wohlstand und was die Energie damit zu tun hat.

Die Referentin Nationalrätin Doris Stump definierte Wohlstand als "Mittel, die zur Verfügung stehen, um das Leben zu gestalten". Der Begriff Wohlstand, gemessen am Einkommen, hat einen engen Zusammenhang mit dem Bruttoinlandprodukt (BIP). Das BIP erfasst alle über ein Jahr verkauften Güter und Dienstleistungen in einem Land. Naturkatastrophen oder Krankheiten lösen auch mehr Arbeit aus und eine Erhöhung des BIP. Nachbarschaftshilfe oder familieninterne Kinderbetreuung werden nicht verkauft und somit sind diese Leistungen im BIP nicht enthalten. Aus diesen Gründen sagt ein höheres BIP nichts aus über Lebensqualität oder Wohlbefinden. Laut ökonomischer Lehre braucht es ein Wachstum des BIP von mindestens 2% pro Jahr, damit Vollbeschäftigung besteht. Verträgt unsere Umwelt dieses ständige Wachstum mit zunehmendem Energieverbrauch? Doris Stump erwartet eine sichere Versorgung durch erneuerbare Energie und eine verbesserte Effizienz.

 

Kantonsrätin Lisette Müller-Jaag zeigte in ihrem Workshop die vielfältigen Möglichkeiten der erneuerbaren Energien und der verbesserten Energie-Effizienz auf. Eine lebhafte Diskussion über die Untervertretung der Frauen in den Parlamenten entstand mit Marianne Streiff-Feller. Und Lilian Studer diskutierte mit den Frauen über das veränderte Umfeld der jüngeren Generation.

 

Es war eine spannende Tagung mit vielen wertvollen Begegnungen. Der Ruf nach einer Fortsetzung wurde mehrfach geäussert.

 

Nancy Bolleter,

Präsidentin der EVP Frauen Schweiz