An inconvenient truth

An inconvenient truth

Ruedi Aeschbacher, Parteipräsident und Nationalrat, schreibt über unbequeme Wahrheiten und wie wichtig jetzt ein umfassender Klimaschutz ist.

Unbequeme Wahrheiten in Al Gore's aufrüttelndem Film. Auch uns treffen die Folgen der globalen Erwärmung. Vermehrte Hitzesommer mit extremen Gewitterregen, Murgänge, Überschwemmungen und milde Winter mit Extremstürmen und Felsstürzen. Gletscher schmelzen, etliche Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Und Wintersport ist nur noch in hochalpinen Regionen möglich.

 

Der vierte und jüngste Weltklimabericht des IPCC1) spricht dazu Klartext: Der Klimawandel ist im Gange. Er ist weitgehend durch uns Menschen verursacht. Weil wir immer grössere Mengen des Treibhausgases CO2 in die Atmosphäre abgeben. CO2 entsteht vor allem, wenn wir fossile Energien nutzen: Öl, Kohle, Gas oder Holz für die Wärme- und Elektrizitätsproduktion, Benzin und Flugbenzin für die Mobilität.

 

Der Bericht zeigt aber: Wir können die Klimakatastrophe wenigstens begrenzen. Sofern es der Weltgemeinschaft bis 2015 gelingt, ihren CO2-Ausstoss mindestens zu stabilisieren und hernach zu reduzieren. Unser Land hat die Mittel und das Wissen, um seinen Beitrag an diese Aufgabe zu leisten. Und zwar so, dass wir keine ernsthaften Komforteinbussen hinnehmen müssen und die Wirtschaft nicht kollabiert. 

 

Die EVP warnte früh. 2005 mit einer Broschüre zum explodierenden Ölverbrauch. Und im Mai 2006 mit 11 Vorstössen ihrer Nationalräte; mit konkreten Vorschlägen zur raschen, nachhaltigen und klimawirksamen Senkung des Verbrauchs fossiler Brenn- und Treibstoffe. Vier dieser Vorstösse hat der Rat in der Frühjahrssession überwiesen. Und alle Parteien, sogar die SVP, reden inzwischen vom Klima.

 

Wie lange wohl? Bis zu den Wahlen im Herbst oder darüber hinaus? Die EVP jedenfalls bleibt dran!


Ruedi Aeschbacher, Präsident der EVP Schweiz