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Der Terrorismus säet Angst auf beiden Seiten
Dr. Elham Manea von der Universät Zürich skizzierte differenziert die Herausforderungen der Integration. Der mit dem Islam gerechtfertigte Terrorismus zerstöre das Sicherheitsgefühl der Mehrheit der Menschen in Europa und säe Angst. „Wir haben Angst. Wir alle haben Angst.“ Die muslimischen Minderheiten würden mit den Terroristen und Kriminellen in einen Topf geworfen und hätten Angst, ständig dämonisiert, herabgesetzt und als „potenzielle Bedrohung“ wahrgenommen zu werden.
«Wenn jemand etwas tut, um Sie zu verletzen,
und er dies im Namen der Religion tut,
dann werden Sie ganz zwangsläufig jedem Menschen misstrauen,
der an diese Religion glaubt oder sich darauf beruft.»
Reale Ängste nicht totschweigen
Viele der Ängste in der Bevölkerung basierten auf echten Problemen. Etwa die Angst vor den zum Teil anderen gesellschaftlichen Wertvorstellungen der Immigranten, die mit den Werten einer offenen, säkularen und demokratischen Gesellschaft mitunter nicht vereinbar seien, z.B. in Fragen der Geschlechtergleichheit. Oder die Angst vor radikalen und extremen Formen des Islamismus. Die Herkunft der finanziellen Mittel für den Bau einer Moschee entscheide beispielsweise mit darüber, welche Art Religion in dieser Moschee verbreitet wird, und letztlich auch, welche Art von Leuten dort verkehrt.
«Ich habe kein Problem mit Muslimen, die in einer Moschee beten.
Ich weiß nur nicht, welcher Islam in dieser Moschee gepredigt wird.»
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«Jedes Mal, wenn ich von Plänen für den Bau einer Moschee
oder eines islamischen Zentrums höre, frage ich mich unwillkürlich,
wer wird das finanzieren?»
Es gehe darum, diese Ängste nicht totzuschweigen, sondern mit entsprechenden Massnahmen anzugehen. „Wir müssen mit einer unmissverständlichen Haltung an Integrationsprobleme herangehen und dabei Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsehen, weibliche Genitalverstümmelung oder sexuelle Gewalt offen ansprechen und sanktionieren. Wir dürfen hier nicht der Versuchung eines kulturellen Relativismus erliegen.“
«Es braucht einen präsenten und starken Staat,
der die Integration vom ersten Tag an einfordert.»
Offenes Staatssystem und Integration
Man müsse anerkennen, dass Religion – oder der Islam – bei vielen Integrationsproblemen nicht der wesentliche Faktor sei. Aber „die Religion ist ein großes Problem, wenn sie benutzt wird, um Teile der Minderheit zu re-islamisieren und sie von den Gesellschaften, in denen sie Aufnahme gefunden haben, zu entfremden.“
«Das beste Instrument gegen Integrationsprobleme
ist ein offenes Staatssystem,
das allen Mitgliedern die gleichen Chancen bietet.»
Es solle vor allem Jugendliche in die Wirtschaft eingliedern, ihnen eine Perspektive geben und sie als Gleichberechtigte betrachten und behandeln. Immigranten dürften nicht auf ihre religiöse Identität reduziert werden. „Je mehr wir uns dazu hinreißen lassen, jemanden mit einem Etikett abzustempeln, desto wahrscheinlicher ist es, dass er diesem Etikett irgendwann auch entsprechen wird.“
«Fehlende oder fehlgeschlagene Integration
von muslimischen Migranten und Flüchtlingen
wird das Problem noch massiv verschärfen.»
Prävention
Um dem Krebsgeschwür einer totalitären islamistischen Ideologie zu begegnen bedürfe es der Prävention gegen die Radikalisierung gefährdeter Jugendlicher zum Beispiel über Kurse an den Schulen. Religiöse Funktionsträger und islamische Religionsgesellschaften dürften nicht mehr vom Ausland finanziert werden, um die Verbreitung reaktionär-islamistischer Strömungen zu verhindern wie zum Beispiel die sogenannte Islamauslegung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Imame müssten zudem in der Schweiz aus- oder weitergebildet werden, wobei die wesentlichen Glaubensgrundlagen in den Landessprachen offen darzulegen seien. Die muslimischen Verbände und Organisation in der Schweiz müssten endlich auch Verantwortung für die Prävention und Bekämpfung von Islamismus übernehmen.