Nach exakt sechs Jahren an der Spitze der EVP Schweiz tritt Heiner Studer auf die Delegiertenversammlung vom 5. April 2014 in Biel als Parteipräsident zurück. Von „Wollen“ könne keine Rede sein, es sei ein reiner Vernunftentscheid, erläutert Heiner Studer: „Ich bin der Meinung, dass die EVP nicht von einem Rentner in die nationalen Wahlen 2015 geführt werden soll.“ Im Mai werde er 65 Jahre alt, dann fange für ihn ein neuer Lebensabschnitt an. Bereits auf Ende Jahr hat sich Heiner Studer nach 40 Jahren aus der Kommunalpolitik von Wettingen zurückgezogen.
Mit Heiner Studer hatte die EVP einen äusserst engagierten Präsidenten, der die Partei umsichtig und mit grossem persönlichen Einsatz geführt hat. Ungezählt sind die Besuche, die er unternommen, die Gespräche, die er geführt, die Mails, die er geschrieben hat. Immer auf seine unnachahmliche, ermutigende Weise, gespickt mit Anekdoten aus seinem reichen politischen Fundus. Unter seiner Führung konnte die EVP 2011 ihre beiden Nationalratssitze in den Kantonen Zürich und Bern mit Maja Ingold und Marianne Streiff verteidigen und reichte mit der Erbschaftssteuerreform «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» zum ersten Mal (gemeinsam mit weiteren Partnern) eine eidgenössische Initiative ein. Für diese wird sich Heiner Studer weiterhin einsetzen. Die EVP Schweiz dankt Heiner Studer ganz herzlich für sein grosses Engagement in und für die EVP.
Heiner Studer wurde am 5. April 2008 in Neuchâtel zum Parteipräsidenten der EVP gewählt. Somit wird er sein Amt nach auf den Tag genau 6 Jahren weiterreichen. Auch ist es passend, dass Heiner Studer sein Amt in der Romandie angetreten hat und auch hier wieder abgeben wird. Mit seiner integrativen Art wusste er die noch junge Aufbauarbeit in der französischsprachigen Schweiz umsichtig zu begleiten. Zweitens kann Heiner Studer auch auf Französisch frei formulieren. So durften sich die Romands durch ihren Präsidenten stets ernst genommen und gut vertreten fühlen.
Heiner Studer kennt die EVP wie kaum ein Zweiter. Von 1970 bis 1976 war er Zentralsekretär der EVP Schweiz sowie der EVP Kanton Zürich. Bereits 1973 wurde er in den Aargauer Grossen Rat gewählt, dem er bis 1998 angehörte. Ab 1974 sass er zwölf Jahre im Einwohnerrat von Wettingen, der grössten
Aargauer Gemeinde, bevor er 1986 in deren Exekutive wechselte. 28 Jahre lang stand Heiner Studer dem Schulwesen vor, ab 1994 zusätzlich als vom Volk gewählter Vizeammann, also Vize-Stadtpräsident im Teilzeitamt. 1999 erfolgte der Wechsel in den Nationalrat, dem er bis 2007 angehörte. Ab 2008 war Heiner Studers Engagement im Parteipräsidium der logische und krönende Abschluss seiner EVP-Karriere. Doch Heiner Studer ohne Politik geht irgendwie nicht. So bleibt er der EVP als Mitglied des Zentralvorstandes erhalten. Weiter engagiert sich Heiner Studer bei der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPM) als Präsident des Beirates.
Bern, den 9. Januar 2014/nh/jdr