Wir haben in der EVP Mitglieder, auf die wir jahrzehntelang zählen dürfen, und solche, welche Pflöcke setzen. Zwei aus diesen beiden Gruppen erwähne ich hier aus aktuellen Gründen. Eines dieser treuen Mitglieder war der kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbene Werner Wydler. Er gehörte lange Jahre dem Stadtparlament von Zürich und dem Zürcher Kantonsrat an; letzteren durfte er ein Jahr lang präsidieren. Werner war neben seinen politischen Ämtern jahrelang Kassier seiner Kantonalpartei. Die EVP durfte auf ihn zählen, auch dann, wenn es um unspektakuläre Kleinarbeit ging. Lange Jahre war er in seiner EMK-Gemeinde als Sonntagsschullehrer tätig. Werner war für mich Vorbild und Freund.
Vor einigen Monaten kam unter dem Titel «Querdenker mit Herz» im Achius-Verlag eine sehr lesenswerte Biografie über Fritz Blanke heraus, verfasst von seinem Schwiegersohn Christoph Möhl. Fritz Blanke beschrieb in seiner Schrift «Wir Christen und das politische Leben» aufgrund seiner Erfahrung als Professor für Kirchengeschichte an der Universität Zürich das Verhältnis der Christen zum Staat. Seine Folgerung, dass wir uns aus Dankbarkeit und Nächstenliebe einsetzen sollen, praktizierte er, indem er in den fünfziger Jahren Mitglied des stadtzürcherischen Gemeinderates und des Kantonsrates war. Mit seinen Motionen zur Problematik des Bleibenzins und des Atommülls wies er früh auf heikle umweltpolitische Themen hin. Er setzte Pflöcke ein; daran können wir uns nach wie vor orientieren.
Heiner Studer,
Präsident der EVP Schweiz
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