Das äusserst knappe Resultat – nur 0.6 Prozent der Stimmen gaben den Ausschlag zugunsten der sonntags grundsätzlich offenen Läden in den Zentren des öffentlichen Verkehrs – darf nach Ansicht der Evangelischen Volkspartei der Schweiz dahingehend gewertet werden, dass die Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten keinesfalls eine generelle Liberalisierung des Sonntagsverkaufs wünscht, sondern diesen auf die Zentren des öffentlichen Verkehrs beschränken will. Auf dieses Resultat ist mit Nachdruck hinzuweisen, wenn in Zukunft Ladenketten und Detaillisten in Bahnhofnähe neue Begehrlichkeiten anmelden werden. Insbesondere hofft die EVP, dass das Parlament angesichts dieser knappen Mehrheit weitere Liberalisierungsschritte verhindert, wenn es nächsten Mittwoch die Motion von Hans Lauri behandelt.
Erfreut zeigt sich die EVP hingegen über das Ja zur Volksinitiative „für Lebensmittel aus gentechfreier Landwirtschaft": damit bleibt die Schweizer Landwirtschaft in den nächsten fünf Jahren garantiert gentechfrei. Eine Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten hat ihr Unbehagen zum Ausdruck gebracht und gegen irreversible Experimente in freier Natur votiert.
Zürich, 27. November 2005/nh