Marianne Streiff will Zivis an Schulen ermöglichen

Marianne Streiff will Zivis an Schulen ermöglichen

Zivis können die Schule entlasten und sind von Lehrkräften sowie Schüler/-innen akzeptiert. Nur: das Gesetz erlaubt ihren Einsatz heute nicht. Das will EVP-Nationalrätin Marianne Streiff ändern. Sie hat heute eine entsprechende Motion eingereicht. Ganz wichtig: Es geht nicht um die Einführung von Billiglehrkräften. Der Unterreicht bleibt Sache der ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer.

Nationalrätin Marianne Streiff (EVP, BE) will Zivildiensteinsätze an Schulen ermöglichen und hat dazu heute eine Motion eingereicht: „Der Bundesrat wird eingeladen, eine Änderung der betroffenen Gesetze zu erarbeiten und insbesondere Art. 4 des Zivildienstgesetzes so zu erweitern, dass künftig Zivildiensteinsätze an Schulen möglich sind.“

 

Im Zivildienstgesetz sind die möglichen Tätigkeitsbereiche abschliessend festgehalten, der Schulbereich gehört heute nicht dazu. „Dabei könnten Zivildienstleistende die Schule wirksam unterstützen: zum Beispiel im Rahmen der Pausenaufsicht, am Mittagstisch, beim Hausdienst, bei der Aufgabenhilfe, bei der Begleitung von Schulprojekten oder als Assistenz für die Lehrpersonen“, begründet Marianne Streiff ihren Vorstoss. Ganz wichtig: Es geht nicht um die Einführung von Billiglehrkräften. „Der Unterricht bleibt Sache der ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer. Die Verantwortung für die Klassen haben nach wie vor die Lehrkräfte inne. Die Zivildienstleistenden haben eine Assistenzfunktion und sind zusätzlich zur Lehrperson im Schulzimmer“, betont Marianne Streiff.

 

Laut Marianne Streiff zeigten Erfahrungen aus Pilotprojekten, dass die Präsenz von Zivildienstleistenden für die Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung darstellten und bei diesen auf hohe Akzeptanz stosse. Zivis sind ein Gewinn für die Kinder! Die Massnahme würde auch dem Mangel an (männlichen) Lehrkräften entgegenwirken. „Ich hoffe natürlich auch, dass der eine oder andere Zivi auf den Geschmack kommt und nach seinem Einsatz selber eine Ausbildung zum Lehrer beginnt“, gibt Marianne Streiff, ausgebildete Lehrerin, zu Protokoll. Weiter hat die Anzahl von Zivildienstleistenden in den letzten Jahren zugenommen und neue Einsatzplätze sind gefragt. Trotz diesbezüglicher Anstrengungen konnten bislang nicht genügend neue Einsatzbetriebe akquiriert werden.

 

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern hat in Zusammenarbeit mit der Vollzugsstelle für den Zivildienst eine Evaluation «Zivildienst in der Schule» durchgeführt, um zu klären, ob und wie Zivildienstleistende in Schulen eingesetzt werden können. Die Studie kommt zum Schluss, dass Zivildienstleistende in Volksschulen wünschenswert sind. Auch die befragten Lehrer/-innen, Schulleiter/-innen und Bildungsexpert/-innen stehen dem Vorschlag positiv gegenüber. Jetzt fehlt nur noch die gesetzliche Grundlage.

 

Die EVP setzt sich auf allen politischen Ebenen für Zivis im Klassenzimmer ein. So haben die Berner EVP-Grossräte Daniel Steiner und Ruedi Löffel eine Motion eingereicht (044-2013), die verlangt, dass der Kanton Bern beim Bund Druck macht und Einsätze im Rahmen des heute Möglichen plant. Auf Gemeindeebene haben Ruedi Löffel und Dieter Blatt in den Parlamenten von Münchenbuchsee bzw. Münsingen Postulate eingereicht, wonach diese Gemeinden die nötigen Voraussetzungen für Zivildienstleistende an Schulen schaffen sollen.

 

Bern, den 12. März 2013/nh