Morgen Donnerstag berät der Nationalrat die Initiative „Schutz vor Passivrauchen“, welche von der Lungenliga eingereicht worden ist. Sie verlangt ein absolutes Rauchverbot in öffentlichen Räumen, will die Bedienung in Fumoirs verbieten und damit die verschiedenen kantonalen Regelungen vereinheitlichen. EVP-Nationalrätin Maja Ingold fragt dazu rhetorisch: „Was kann daran eigentlich falsch sein?“ Nach einem Jahr rauchfreier Restaurants im Kanton Zürich könne man sich schon fast nicht mehr an die rauchgeschwängerten Restaurants und den Qualm in den Kleidern erinnern.
Die Initiative sei eine gerechte Regelung, welche für alle Betriebe, Arbeitnehmende und Kantone gelte, meint Ingold. Der heutige Flickenteppich an kantonalen und teils sogar kommunalen Regelungen sei hingegen sowohl für die Wirte wie die Gäste schlecht. Die Schweiz sei viel zu klein, um im Umfeld von viel grösseren Staaten in Europa nochmals aufgesplittert zu werden, führt Maja Ingold ins Feld.
Die von der Initiative beabsichtigte Regelung funktioniere in acht Kantonen und eine strikte Regelung bewähre sich wider Erwarten auch in unseren Nachbarländern. Damit könne es sich gar nicht um eine unsinnige Regelung handeln, ist Maja Ingold überzeugt. Für den Vorschlag spreche auch, dass er nahezu identisch sei mit demjenigen der Sozial- und Gesundheitskommission aus dem Jahr 2007.
Auch die Arbeitgeber und die Unternehmen müssten ein Interesse daran haben, ihre Mitarbeitenden vor dem Passivrauchen zu schützen, betont Maja Ingold. Wenn man dieses Gesundheitsrisiko nicht als Erstes behebe, sei jedes weitere Gesundheitsmanagement überflüssig.
Der Kern der Initiative sei schliesslich das bediente Fumoir: Hier soll die Bedienung wegfallen. „Es ist meines Erachtens absolut zumutbar, dass Raucherinnen und Raucher ihre Konsumation selbst holen an der Bar oder Theke“, meint Maja Ingold. „Nachdem der Generalumschwung stattgefunden hat, ist diese Initiative nur noch eine leichte Verschärfung, für die das gesundheitsbewusste Schweizervolk wahrscheinlich Verständnis haben wird. Denn die gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens sind gravierend und kosten die Allgemeinheit letztlich viel.“ Eine umfassende, klare und schweizweit einheitliche Lösung, welche das Servicepersonal schütze, sei absolut an der Zeit. Volksentscheide wie jüngst im Kanton Basel-Stadt würden zeigen, dass das Volk diese Haltung stütze. Die EVP stimme deshalb der Volksinitiative und damit der Vereinheitlichung und Fokussierung auf den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmenden zu.
Bern, den 21. Dezember 2011/nh