Der Nationalrat lehnt die Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot» grossmehrheitlich und ohne Gegenvorschlag als zu radikal ab. Die Initiative verlangt per sofort ein bedingungsloses Verbot von Tier- und Menschenversuchen. Bereits bestehende Produkte oder solche, die neu auf den Markt kommen, dürften in Zukunft weder gehandelt noch importiert werden, wenn dafür Tierversuche durchgeführt worden sind. «Einen Impfstoff gegen Covid-19, der im Ausland entwickelt wurde, könnte die Schweiz dann zum Beispiel wegen der Forschung am Tier nicht mehr importieren», gab EVP-Nationalrätin Lilian Studer in ihrem Votum als Sprecherin der Fraktionsgemeinschaft von Die Mitte und EVP zu bedenken.
Güterabwägung muss möglich bleiben
«Wenn Forschung am Menschen und am Tier zum Erhalt oder Schutz des Lebens notwendig ist und keine Ersatzmethoden für Tierversuche zur Verfügung stehen, muss eine Güterabwägung zwischen der Belastung für die Tiere und dem potenziellen Nutzen für den Menschen weiterhin möglich bleiben», begründete Studer die Ablehnung seitens der Fraktion.
Ethische Verpflichtung zur weiteren Reduktion von Tierversuchen
Zuvor hatte Lilian Studer in ihrem Votum aufgezeigt, welche Schritte bereits in den letzten Jahrzehnten getan wurden, um Tierversuche in der Schweiz zu vermindern. «Es muss aber, wo immer möglich, weiteres erreicht werden. Dazu sind wir ethisch und rechtlich verpflichtet», so Studer.
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