Als historisch gewachsene Institution trugen die eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettage bereits im 17. Jahrhundert dazu bei, gesellschaftliche wie politische Gräben zu überbrücken. Die Evangelische Volkspartei der Schweiz will diese Tradition neu beleben und lädt am 17. September zu ihrer 2. Bettagskonferenz ins Stadttheater Olten ein. Thema der Veranstaltung ist die „Herausforderung Armut: Engagiertes Christsein in einer unfairen Welt."
Fünf Jahre ist es her, seit 189 Staatschefs gemeinsam beschlossen haben, die weltweite Armut bis ins Jahr 2015 halbieren zu wollen. Ab Mittwoch wird am Milleniumsgipfel der UNO in New York evaluiert, wie weit man mit der Erreichung dieser Ziele bereits fortgeschritten ist. Da kommt die Bettagskonferenz der EVP gerade recht: Sie will sich der Herausforderung Armut stellen und der Frage nachgehen, was engagiertes Christsein in einer unfairen Welt bedeutet.
Namhafte Referenten und Referentinnen werden vor den erwarteten rund 250 Teilnehmenden sprechen: Hansjürg Labèr, Pfarrer und Studienleiter der Akademie christlicher Führungskräfte Schweiz (AcF); Prof. Dr. Christoph Stückelberger, Professor für systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik an der Universität Basel und Leiter des Instituts für Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK); Markus Meury, Leiter der Kampagne StopArmut 2015 der Schweizerischen Evangelischen Allianz (koordiniert vom Hilfswerk Tear- Fund Schweiz); Ines Adler, Oberstin der Heilsarmee; Robert Roth, Geschäftsführer und Gründer der Stiftung Weizenkorn und der JobFactory in Basel und Markus Zimmerli, ehem. Delegierter des Internationalen Währungsfonds IWF. Das Schlusswort wird EVP-Nationalrat Heiner Studer haben, Mitglied der aussenpolitischen Kommission des Nationalrates, bevor sich die Referentinnen und Referenten in einer Paneldiskussion unter der Leitung von Andrea Vonlanthen, Chefredaktor idea Schweiz, den Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer stellen werden.
Mit der Bettagskonferenz 2005 bietet die EVP allen Interessierten die Möglichkeit, sich mit dem Thema Armut aus christlicher Sicht auseinanderzusetzen. Damit will sie auch zu gesellschaftlichem Engagement inspirieren – ohne parteipolitische Scheuklappen – aber mit dem Ziel der Vernetzung und Sensibilisierung von Christen, die mehr wollen, als vor dem täglich reich gedeckten Tisch der Armen zu gedenken.
Zürich, 12. September 2005/nh