Das Gesetz lässt heute Tabakwerbung aller Art ungefiltert zu, die ohne jeden Unterschied Erwachsene und Minderjährige erreicht. Multinationale Tabakkonzerne ködern mit Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring an Konzerten, Partys und Festivals gezielt junge Menschen, um den Nachwuchs unter ihrer Kundschaft bei jährlich 9500 Tabaktoten in der Schweiz sicherzustellen. Ihre Tabakwerbung zielt dabei klar auf junge Menschen ab. Denn wer bereits raucht, wechselt selten die Marke. Es ist zudem wissenschaftlich belegt, dass junge Menschen, die häufig mit Tabakwerbung in Kontakt kommen, ein erhöhtes Risiko aufweisen, mit dem Rauchen anzufangen. Die aktuelle Gesetzgebung bremst die Tabakprävention sowie den damit verbundenen Kinder- und Jugendschutz faktisch aus.
Initiative soll Gesetzeslücken schliessen
Die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung (Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung)» will erreichen, dass Kinder und Jugendliche frei von Tabakwerbung aufwachsen. Damit würden sich ihre Chancen erhöhen, ein Leben lang nicht nikotinabhängig zu werden. «Die Initiative will nichts Revolutionäres, sondern lediglich die grössten der gesetzlichen Lücken schliessen, damit Tabakwerbung Minderjährige nicht mehr so einfach erreicht», unterstreicht EVP-Nationalrat Nik Gugger.
Tabakproduktegesetz seit Jahren pendent
Der Nationalrat hat bisher griffige Massnahmen im Tabakproduktegesetz für einen besseren Schutz von Minderjährigen vor Tabakwerbung nicht unterstützt. «Die Initiative ist daher leider bitter nötig», so Gugger. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Parlament doch noch zu den wichtigen Massnahmen im Tabakproduktegesetz durchringen kann und die Anliegen der Initiative damit aufnimmt.
Keine Tabakwerbung mehr, die Jugendlichen zugänglich ist
Die Initiative verlangt von Bund und Kantonen, jede Art von Werbung für Tabakprodukte zu verbieten, die Kinder und Jugendliche erreicht. Für Ersatz- und Alternativprodukte wie zum Beispiel elektronische Zigaretten sollen dieselben Regeln gelten. Jede Art von Werbung, die sich vor der Hand an Erwachsene richtet, jedoch für Kinder und Jugendliche zugänglich ist, soll unter dieses Verbot fallen, egal ob Printmedien, das Internet einschliesslich Social Media, Plakate, Kinowerbung, Veranstaltungen, Verkaufsförderung oder Sponsoring.
Kontakt:
Nik Gugger, Vizepräsident und Nationalrat: 079 385 35 35
Marianne Streiff, Parteipräsidentin und Nationalrätin: 079 664 74 57
François Bachmann, Vizepräsident (Romandie): 079 668 69 46
Roman Rutz, Generalsekretär: 078 683 56 05
Dirk Meisel, Leiter Kommunikation: 079 193 12 70