Genozidgefahr: EVP fordert Bundesrat zum Handeln auf

Das Kriegs­trei­ben in Berg-Karabach geht wei­ter. Die Waf­fen­ruhe wurde bereits wie­der gebro­chen und es ist kein Waf­fen­still­stand in Sicht. Der Krieg zeigt Anzei­chen eines erneu­ten Geno­zids. Die EVP Schweiz ist dar­über sehr besorgt. Sie for­dert des­halb den Bun­des­rat in einem offe­nen Brief an Aus­sen­mi­nis­ter Igna­zio Cas­sis dazu auf, ein unver­züg­li­ches Ende der Aggres­sio­nen in Berg-Karabach zu ver­lan­gen und jeg­li­chen Export von Kriegs­ma­te­rial an die anti-armenische Koali­tion zu ver­bie­ten.

Ende Sep­tem­ber star­tete Aser­beid­schan einen Angriff auf Berg-Karabach und bom­bar­dierte dabei auch zivile Ziele wie die Haupt­stadt Ste­pa­na­kert. Schwe­res Artil­le­rie­feuer und Rake­ten­luft­an­griffe ver­ur­sach­ten mas­sive Schä­den an Häu­sern, Kran­ken­häu­sern und Schu­len und trie­ben viele Fami­lien zur Flucht. NATO-Mitglied Tür­kei unter­stützt den Angriff. Eine ver­ein­barte Waf­fen­ruhe wurde bereits wie­der gebro­chen, die mili­tä­ri­schen Akti­vi­tä­ten hal­ten an.  

Anzei­chen eines erneu­ten Geno­zids

Der aktu­elle Krieg zeigt ähn­li­che Anzei­chen wie 1915 der Völ­ker­mord an arme­ni­schen Chris­ten durch die Tür­kei sowie die eth­ni­schen Säu­be­run­gen, die Aser­beid­schan in Berg-Karabach in den frü­hen 1990er Jah­ren an den Arme­ni­ern durch­führte.

EVP for­dert unver­züg­li­che und unmiss­ver­ständ­li­che Stel­lung­nahme

Die EVP Schweiz ist des­halb sehr besorgt und for­dert den Bun­des­rat in einem offe­nen Brief an Bun­des­rat Igna­zio Cas­sis auf, im Namen der Schweiz umge­hend Stel­lung zu bezie­hen, das Kriegs­trei­ben zu ver­ur­tei­len und ein unver­züg­li­ches Ende der Aggres­sio­nen zu ver­lan­gen.

Ver­bot von Kriegs­ma­te­ri­al­ex­port

Auch bit­tet sie darum, die huma­ni­täre Hilfe der Schweiz zu beschleu­ni­gen und jeg­li­chen Export von Kriegs­ma­te­rial an die anti-armenische Koali­tion zu ver­bie­ten. Sie ist über­zeugt, dass die Schweiz in die­sem Kon­flikt auf Basis ihrer huma­ni­tä­ren Grund­werte ihre guten Dienste anbie­ten kann und muss.

Ein Weg­schauen und Schwei­gen wäre der Schweiz unwür­dig und wider­sprä­che ihrer huma­ni­tä­ren Tra­di­tion zutiefst. Die Gen­fer Kon­ven­tion wird in die­sem Krieg fort­lau­fend miss­ach­tet und mit Füs­sen getre­ten. Dies darf nicht unbe­ant­wor­tet blei­ben.

Offe­ner Brief an BR Cas­sis

Kon­takt:

Mari­anne Streiff, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 079 664 74 57
François Bach­mann, Vize­prä­si­dent (Roman­die): 079 668 69 46
Nik Gug­ger, Vize­prä­si­dent und Natio­nal­rat: 079 385 35 35

Dirk Mei­sel, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­tion: 079 193 12 70