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Newsartikel

EVP sagt ein klares Nein zu No Billag

An der heu­ti­gen 2. aus­ser­or­dent­li­chen Dele­gier­ten­ver­samm­lung der EVP Schweiz in Solo­thurn haben die Dele­gier­ten der No-Billag-Initiative eine klare Absage erteilt. Ja sag­ten sie zur neuen Finanz­ord­nung 2021 und zum Bud­get der Par­tei für 2018.

Chris­tian Rie­sen vom Kern­team der No-Billag-Initiative stellte die Argu­mente der Initi­an­ten für die Volks­in­itia­tive «Ja zur Abschaf­fung der Radio- und Fern­seh­ge­büh­ren (Abschaf­fung der Billag-Gebühren)» vor. EVP-Parteipräsidentin und Natio­nal­rä­tin Mari­anne Streiff, BE, plä­dierte anschlies­send deut­lich dafür, die Initia­tive abzu­leh­nen.

Mas­si­ver Schlag gegen die direkte Demo­kra­tie

«Die No Billag-Initiative ist ein mas­si­ver Schlag gegen die heu­tige Radio- und Fern­seh­viel­falt und damit auch gegen die unab­hän­gige Infor­ma­tion, die für unsere direkte Demo­kra­tie unver­zicht­bar ist», machte Mari­anne Streiff deut­lich. Wenn diese Initia­tive ange­nom­men würde, müss­ten die SRG und die 34 regio­na­len Radio-und Fern­seh­an­bie­ter den Betrieb wohl ein­stel­len. Mit der voll­stän­di­gen Kom­mer­zia­li­sie­rung der Medi­en­land­schaft wür­den finanz­kräf­tige Inves­to­ren mehr Macht im Schwei­zer Medi­en­markt erhal­ten, um Eigen­in­ter­es­sen durch­zu­set­zen. «Wir dür­fen nicht zulas­sen, dass unsere Schwei­zer Medien zum Sprach­rohr zah­lungs­kräf­ti­ger Inter­es­sen­ver­tre­ter wer­den und für poli­ti­sche Pro­pa­ganda miss­braucht wer­den kön­nen. Es geht bei die­ser Abstim­mung letzt­lich auch darum, wem die Macht über Radio- und Fern­se­hen im Land die­nen soll. Wer keine Ber­lus­co­ni­sie­rung der Schwei­zer Medi­en­land­schaft will, sagt Nein», so Mari­anne Streiff.

Angriff auf den Ser­vice Public

Heute wür­den diese Gebüh­ren­emp­fän­ger in allen vier Lan­des­spra­chen und allen Regio­nen einen media­len Ser­vice public im Bereich Radio und Fern­se­hen sicher­stel­len. Würde No Bil­lag ange­nom­men, würde eine regi-onale und vier­spra­chige Bericht­er­stat­tung weit­ge­hend ver­schwin­den, da kom­mer­zi­ell nicht lukra­tiv. «Die No Billag-Initiative ist somit auch ein radi­ka­ler Angriff auf den Ser­vice Public, der heute einen wesent­li­chen Bei­trag zur Iden­ti­tät und Viel­falt unse­res Lan­des leis­tet», fol­gerte Mari­anne Streiff.

Sen­den darf, wer am meis­ten bezahlt

Die Initia­tive will zudem Art. 93 Abs. 2 aus der Bun­des­ver­fas­sung strei­chen. Bil­dungs­auf­trag, Gewähr­leis­tung der freien Mei­nungs­bil­dung, Sach­lich­keits­ge­bot, Leis­tungs­auf­trag oder die Berück­sich­ti­gung der Besonderhei-ten des Lan­des und Bedürf­nisse der Kan­tone wür­den dann ent­fal­len. Sen­de­li­zen­zen wür­den an die ver­ge­ben, die am meis­ten dafür bezah­len kön­nen – also an die­je­ni­gen Medien, die ihre Pro­gramme strikt kom­mer­zi­ell aus­rich­ten. Seichte, lukra­tive Unter­hal­tungs­for­mate aus dem Aus­land wür­den die unab­hän­gige und unpar­tei­ische Bericht­er­stat­tung sowie Informations-, Bildungs- und Kul­tur­sen­dun­gen erset­zen, die extra für die Schweiz in vier Lan­des­spra­chen pro­du­ziert wer­den. «Wird diese Initia­tive ange­nom­men, ver­lie­ren alle: das Publi­kum, die Kul­tur, der Sport, der Föde­ra­lis­mus und unsere direkte Demo­kra­tie», so Mari­anne Streiffs Fazit.

Die Dele­gier­ten folg­ten schliess­lich dem Votum der Prä­si­den­tin und stimm­ten mit 94 zu 5 Stim­men bei 2 Ent­hal­tun­gen Nein zu «No Bil­lag».

Inte­gre Kämp­fe­rin für das Wohl der Men­schen

Mit ste­hen­den Ova­tio­nen ver­ab­schie­de­ten die Dele­gier­ten alt Natio­nal­rä­tin Maja Ingold, die im Sep­tem­ber von der natio­na­len Poli­tik­bühne zurück­ge­tre­ten war. EVP-Parteipräsidentin Mari­anne Streiff wür­digte Ingolds «unglaub­li­ches Enga­ge­ment», das geprägt gewe­sen sei von «tie­fer Dos­sier­kennt­nis, klu­ger Hart­nä­ckig­keit und mensch­li­cher Inte­gri­tät». Ingold habe das Pro­fil der EVP mass­geb­lich mit­ge­prägt. «Die EVP Schweiz dankt Maja Ingold von Her­zen für ihre uner­müd­li­che poli­ti­sche Arbeit zum Wohl der Men­schen in unse­rem Land und welt­weit», so Streiff in ihren Abschieds­wor­ten.

Anschlies­send hies­sen die Dele­gier­ten den zu Beginn der Win­ter­ses­sion als Nach­fol­ger von Maja Ingold frisch ver­ei­dig­ten Win­ter­thu­rer Sozi­al­un­ter­neh­mer Nik Gug­ger herz­lich in sei­nem neuen Amt will­kom­men.

Zu Beginn hat­ten die Dele­gier­ten ein­stim­mig der neuen Finanz­ord­nung 2021 zuge­stimmt. Aus­ser­dem ver­ab­schie­de­ten sie das Bud­get der EVP Schweiz für 2018 und wähl­ten im Rah­men einer Ergän­zungs­wahl die 35-jährige Win­ter­thu­re­rin San­dra Senn in den Par­tei­vor­stand.

Für Aus­künfte:

Mari­anne Streiff-Feller, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 079 664 74 57

François Bach­mann, Vize­prä­si­dent: 079 668 69 46

Domi­nik Währy, Gene­ral­se­kre­tär: 079 688 05 55

Dirk Mei­sel, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­tion: 079 193 12 70

Fotos:

Die Dele­gier­ten EVP Schweiz 

Mari­anne Streiff DV EVP Schweiz

Ver­ab­schie­dung Maja Ingold DV EVP Schweiz

Nik Gug­ger DV EVP Schweiz

www.evppev.ch