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Newsartikel

EVP: Risiken der Eizellenspende ernst nehmen

Bei Unfrucht­bar­keit der Frau sol­len Ehe­paare in Zukunft auch in der Schweiz die Mög­lich­keit haben, eine Eizel­len­spende in Anspruch zu neh­men. Der Natio­nal­rat hat heute eine ent­spre­chende Motion sei­ner Kom­mis­sion gegen die Stim­men der EVP-Ratsmitglieder ange­nom­men. Aus Sicht der EVP berück­sich­tigt der Ent­scheid die Risi­ken und Kon­se­quen­zen für Frauen und Gesell­schaft nicht. Sie hofft nun auf den Stän­de­rat.

Mit der gesetz­li­chen Zulas­sung der Eizel­len­spende soll, so der Natio­nal­rat, eine Ungleich­be­hand­lung besei­tigt wer­den: Wenn der Unfrucht­bar­keits­grund beim Mann liegt, kön­nen Ehe­paare in der Schweiz eine Samen­spende in Anspruch neh­men. Lei­det jedoch die Frau an Unfrucht­bar­keit, ist eine Eizel­len­spende hier­zu­lande nicht mög­lich.

Höhere Risi­ken
Ange­sichts des Lei­dens von Ehe­paa­ren, die sich ein Kind wün­schen, doch auf­grund der Unfrucht­bar­keit der Frau keine Kin­der bekom­men kön­nen, ist das Anlie­gen ver­ständ­lich. «Aber sobald man sich mit der The­ma­tik aus­ein­an­der­setzt, wird deut­lich, dass eine Eizel­len­spende ungleich höhere Risi­ken für die Spen­de­rin­nen birgt als eine Samen­spende», gibt Natio­nal­rä­tin Lilian Stu­der, Mit­glied der zustän­di­gen Kom­mis­sion, zu beden­ken. Die medi­zi­ni­sche Pro­ze­dur ist in kei­ner Art und Weise mit einer Samen­spende ver­gleich­bar. Für eine Eizel­len­spende bedarf es immer eines ope­ra­ti­ven Ein­grif­fes und einer hor­mo­nel­len Behand­lung mit ent­spre­chen­den gesund­heit­li­chen Risi­ken für die eizel­len­pro­du­zie­ren­den Frauen bis hin zu eige­ner Unfrucht­bar­keit.

Die reale Gefahr der Kom­mer­zia­li­sie­rung und Aus­beu­tung
Auch besteht die Gefahr des sozia­len oder finan­zi­el­len Drucks auf wirt­schaft­lich schwä­cher gestellte Frauen, der zu deren Aus­beu­tung füh­ren kann. Denn aus altru­is­ti­schen Grün­den wer­den sich nur wenige Eizel­len­spen­de­rin­nen fin­den las­sen. Tat­sa­che ist, dass der repro­duk­tive Markt glo­bal rasant wächst. Die reale Gefahr der inter­na­tio­na­len Kom­mer­zia­li­sie­rung und Aus­beu­tung der Frauen wird bei Ent­schei­den zur Fort­pflan­zungs­me­di­zin zu wenig mit bedacht und geklärt. Glei­ches gilt für die Rechte und Kon­se­quen­zen für die Kin­der.