EVP: Es ist Zeit für neue Pflegemodelle

Der Natio­nal­rat hat heute das Pos­tu­lat «Ver­sor­gungs­lü­cken schlies­sen - Es ist Zeit für neue Pfle­ge­mo­delle» von EVP-Nationalrätin und Par­tei­prä­si­den­tin Mari­anne Streiff mit 108 zu 74 Stim­men ange­nom­men. Darin wird der Bun­des­rat beauf­tragt, zu prü­fen, wie die Berufs­gruppe der Pfle­ge­ex­per­tin­nen und -exper­ten APN (Advan­ced Prac­tice Nurse) gesetz­lich gere­gelt wer­den kann. Der Bun­des­rat hatte das Pos­tu­lat zur Annahme emp­foh­len.

 

«Sowohl die Zunahme des Anteils älte­rer Men­schen an der Gesamt­be­völ­ke­rung als auch der Man­gel an Haus­ärz­ten sowie die immer kom­ple­xere Pati­en­ten­be­treu­ung zwin­gen uns dazu, nach effi­zi­en­ten und kos­ten­güns­ti­gen neuen Lösun­gen im Gesund­heits­we­sen zu suchen», begrün­dete Mari­anne Streiff in ihrem Votum vor dem Natio­nal­rat den Vor­stoss.

Direkte Ent­las­tung von Fach- und Haus­ärz­ten
Heute arbei­ten bereits über 400 Pfle­ge­ex­per­tin­nen und -exper­ten mit einem Mas­ter of Sci­ence (MSc) in Pflege in der kli­ni­schen Pra­xis. Stu­dien zei­gen, dass der Ein­satz von APN-Pflegefachpersonen die Ver­sor­gungs­qua­li­tät auf­recht­er­hal­ten oder sogar stei­gern kann. Diese kön­nen auf­grund ihrer Fach­aus­bil­dung in unter­schied­li­chen Kon­stel­la­tio­nen etwa in Arzt­pra­xen und Spi­tä­lern, in der Lang­zeit- oder der Pal­lia­tiv­pflege wei­ter­ge­hende und ver­tiefte Rol­len ein­neh­men. So kön­nen sie zum Bei­spiel in mul­ti­dis­zi­pli­nä­ren Teams die Fall­füh­rung in der Ver­sor­gung chro­ni­scher oder mehr­fach erkrank­ter Men­schen über­neh­men. Auch in einer Haus­arzt­pra­xis kön­nen sie Pati­en­ten gemein­sam mit dem Haus­arzt betreuen und dabei Haus­be­su­che, Vor­ab­klä­run­gen oder die Betreu­ung bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen über­neh­men. «Dies führt zu einer direk­ten Ent­las­tung von Fach- und Haus­ärz­ten», zeigt NR Mari­anne Streiff die Vor­teile des neuen Modells auf.

Erfolg­rei­che Pilot­pro­jekte
In den Kan­to­nen lau­fen bereits erfolg­rei­che Pilot­pro­jekte. «Es ist an der Zeit, diese Pfle­ge­mo­delle ange­mes­sen zu regeln und ihre Finan­zie­rung zu sichern», so Mari­anne Streiff. Denn im Moment kön­nen die erbrach­ten Leis­tun­gen sowohl im ambu­lan­ten als auch im sta­tio­nä­ren Bereich nur unge­nü­gend abge­rech­net wer­den.
Der Bun­des­rat soll des­halb auch auf­zei­gen, wie die Leis­tun­gen der Pfle­ge­ex­per­tin­nen und -exper­ten in den ent­spre­chen­den Geset­zen (KVG, UVG, MV etc.) auf­ge­nom­men wer­den kön­nen und wie eine geeig­nete Tarif­struk­tur zur Finan­zie­rung der erbrach­ten Leis­tun­gen aus­se­hen könnte.

Kon­takt:
Mari­anne Streiff, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 079 664 74 57
Roman Rutz, Gene­ral­se­kre­tär: 078 683 56 05
Dirk Mei­sel, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­tion: 079 193 12 70