Es macht keinen Sinn, die Entwicklungshilfe gerade jetzt zu kürzen

Das Par­la­ment hat im Rah­men der Legis­la­tur­pla­nung 2015 – 2019 die Gel­der für die inter­na­tio­nale Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit von 0,5 Pro­zent auf 0,48 Pro­zent des Brut­to­na­tio­nal­ein­kom­mens gekürzt. Die EVP Schweiz hält dies für falsch. Ange­sichts der gröss­ten Flücht­lings­krise der letz­ten Jahr­zehnte braucht es zum jet­zi­gen Zeit­punkt im urei­ge­nen Inter­esse der Schweiz mehr Mit­tel für nach­hal­tige Auf­bau­hilfe vor Ort und für ein schnel­les, fai­res Asyl­we­sen.

Das Par­la­ment hatte bereits im Februar 2011 die Quote auf 0,5 Pro­zent fest­ge­legt. Die EVP Schweiz hält wei­ter­hin sogar am Ziel der 0,7 Pro­zent fest, wel­ches die UNO fest­ge­legt und das die Schweiz ursprüng­lich aner­kannt hatte. «Es gibt kei­nen trif­ti­gen inhalt­li­chen Grund, vom ursprüng­li­chen Par­la­ments­be­schluss von 0,5 Pro­zent abzu­wei­chen. Im Gegen­teil», kri­ti­siert EVP-Nationalrätin Maja Ingold, ZH, den Ent­scheid. Seit dem letz­ten Welt­krieg habe es noch nie so viele Ver­trie­bene gege­ben, die wegen Krieg, Ver­fol­gung wegen ande­rer Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit oder eth­ni­schen Säu­be­run­gen auf der Flucht seien.«Es kann doch nicht sein, dass die rei­che Schweiz aus­ge­rech­net jetzt ihre huma­ni­täre Tra­di­tion aufs Spiel setzt», mahnt Ingold.

Wer das Flücht­lings­pro­blem nach­hal­tig lösen will, muss jetzt Mit­tel spre­chen

Die Schweiz müsse viel­mehr der spe­zi­el­len Bedarfs­si­tua­tion in der Welt heute Rech­nung tra­gen und Kür-zungspläne allen­falls in der nächs­ten Legis­la­tur­pe­riode dis­ku­tie­ren. In der Situa­tion heute brau­che es sogar mehr Mit­tel, um zum einen ein schnel­les und fai­res Asyl­we­sen zu gewähr­leis­ten. Die Schweiz finan­ziert ohne­hin bei­nahe drei­mal so viel Asyl­aus­ga­ben aus dem Kre­dit für Entwicklungszusammen­arbeit als der Durch­schnitt der OECD-Länder. Zum ande­ren braucht es neben der Not- und Kata­stro­phen­hilfe vor Ort mehr Gel­der für eine nach­hal­tige Auf­bau­hilfe, um etwa in Syrien aus den Rui­nen des Krie­ges wie­der eine funk­tio­nie­rende Volks­wirt­schaft mit Schu­len, Infra­struk­tur und Arbeits­plät­zen auf­zu­bauen. «Bei­des ist im urei­ge­nen Inter­esse der Schweiz. Wer das Flücht­lings­pro­blem nach­hal­tig lösen will, muss jetzt Mit­tel spre­chen, nicht kür­zen», appel­liert auch EVP-Nationalrätin Mari­anne Streiff, BE.

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