Ja zur Hornkuh-Initiative

Parolen der EVP

Ja zur Hornkuh-Initiative

Die Delegiertenversammlung der EVP Schweiz vom 15. September 2018 in La Neuveville hat mit 34 zu 19 Stim­men bei 9 Ent­hal­tun­gen die Ja-Parole beschlossen.

In Kürze

Die Volksinitiative «Für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere (Hornkuh-Initiative)» verlangt, dass die Würde der Tiere geachtet wird, indem die Haltung von behornten Kühen, Zuchtstieren, Ziegen und Zuchtziegenböcken mit wirtschaftlich lohnenden Anreizen des Bundes unterstützt wird. Konkret soll in der Bundesverfassung eine finanzielle Unterstützung für die Haltung behornter Nutztiere festgelegt werden. Verschiedene Stimmen forderten, das Anliegen mittels indirektem Gegenvorschlag auf Gesetzesstufe aufzunehmen. Dies wurde von Bundesrat und Parlament abgelehnt. Die Ansicht der Initiantinnen und Initianten ist, dass das Enthornen ein unverhältnismässiger Eingriff in die Würde der Tiere ist. Die Initiative will insbesondere verhindern, dass beim Entscheid, ob Tiere mit oder ohne Hörner gehalten werden, wirtschaftliche Gründe einen zu hohen Stellenwert haben.

Argumente

  • Das Horn gehört zur Kuh: Das Horn ist ein stark durchblutetes, ein Leben lang wachsendes Organ. Es ist mit dem Verdauungssystem verbunden, wichtig für die Körperpflege und dient der Kommunikation unter den Tieren.
  • Die Enthornung ist unnötig: Eine Herde horntragender Tiere kann in geeigneten Ställen tierschutzgerecht gehalten werden.
  • Behornte Tiere sind kostspielig: Behornte Tiere brauchen mehr Stallfläche und einen intensiven Umgang. Die Hornkuh-Initiative setzt ganz auf Freiwilligkeit und Förderung. Sie enthält kein Verbot der Enthornung, sondern überlässt den Entscheid wie bisher den Tierhalterinnen und Tierhaltern. Wer behornte, erwachsene Kühe, Stiere oder Ziegen und Ziegenböcke hält, soll für den Mehraufwand fair entschädigt werden. Die Umsetzung über Förderbeiträge wird jährlich rund 15 Millionen Franken kosten, was im bestehenden Landwirtschaftsbudget von 3000 Millionen Franken gut Platz hat, ohne Erhöhung.
  • Langzeitschmerzen: 20 % der enthornten Kälber leiden unter Langzeitschmerzen, wie eine Untersuchung der Universität Bern ergab. Weitere Belastungen sind noch unerforscht.
  • Behornte Kühe gehören zur Schweiz: Sowohl die Postkartenschweiz als auch die idyllische Werbung voll behornter Tiere gaukeln uns was vor. In der Schweiz gibt es nur noch rund 10 % horntragende Kühe.

Zur Kampagne