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Nein zur Ernährungssouveränität
Parolen der EVP
Nein zur Initiative "für Ernährungssouveränität"
Die EVP-Delegierten beschlossen an der Delegiertenversammlung vom 23. Juni 2018 in St. Gallen mit 58 zu 6 bei 6 Enthaltungen die Nein-Parole zur Initiative "für Ernährungssouveränität".
In Kürze
Die Volksinitiative «Für Ernährungssouveränität. Die Landwirtschaft betrifft uns alle» verlangt eine Ausrichtung der Agrarpolitik auf eine kleinbäuerliche, auf die regionale Versorgung ausgerichtete Landwirtschaft. Dies soll mit staatlichen Eingriffen erreicht werden.
Argumente
- Die Forderungen werden mit der heutigen Agrarpolitik gutteils bereits berücksichtigt, zum Beispiel die Förderung einer bäuerlichen, vielfältigen und nachhaltigen Landwirtschaft, der Schutz des Kulturlandes oder das Verbot von Exportsubventionen ab 2019.
- Auch bildet der soeben erst vom Volk angenommene Artikel 104a zur Ernährungssicherheit eine gute Grundlage für eine Agrarpolitik in diese Richtung.
- Importe von Nahrungsmitteln sollen unter bestimmten Bedingungen mit zusätzlichen Zöllen belegt oder ganz verboten werden können, auch wenn dadurch internationales Handelsrecht verletzt wird.
- Der aussenwirtschaftliche Handlungsspielraum der Schweiz würde aufgrund der Importrestriktionen für Nahrungs-mittel eingeschränkt, mit negativen Folgen auf den Arbeitsmarkt.
- Die Forderung, dass sämtliche eingeführte landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel Schweizer «Qualitätsnormen» genügen müssen, steht im Widerspruch zur internationalen Handelspolitik und den handels- und europarechtlichen Verpflichtungen der Schweiz. Einspruch und Widerstand des Auslands in Form von Gegenmassahmen wären die Folgen.
- Die Konsumenten müssten den höheren Grenzschutz über höhere Lebensmittelpreise bezahlen. Dies würde Menschen mit kleinem Einkommen überdurchschnittlich treffen.
- Die stärkere staatliche Strukturlenkung und die zusätzlichen Markteingriffe würden die Preisdifferenz zu den Nachbarländern erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft schwächen.
- Die Initiative ist rückwärtsgewandt. Sie geht in Richtung Protektionismus und Planwirtschaft und widerspricht dem liberalen Wirtschaftssystem der Schweiz.