Ja zur Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!»

Parole der EVP

JA zur Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!»

Die Delegiertenversammlung der EVP Schweiz vom 28. November 2015 hat die Ja-Parole mit 86 Ja- zu 15 Nein-Stimmen bei 9 Enthaltungen beschlossen.

Die Delegierten sprachen sich dafür aus, dass die EVP hier in der Schweiz den Menschen in den Entwicklungsländern eine Stimme geben müsse, die keine hätten. Die Initiative mache kleine Schritte in Richtung der Anliegen der EVP Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Menschenwürde. 

In Kürze

Die Initiative der JUSO will Börsenspekulationen mit Agrar-Rohstoffen und Nahrungsmitteln einschränken. Es sollen nur noch Akteure, die direkt mit den Rohstoffen und Lebensmitteln arbeiten (Produzenten, Verarbeiter etc.), zwecks preislicher und terminlicher Absicherung, mit Finanzprodukten handeln dürfen, die sich auf Agrar-Rohstoffe oder Nahrungsmittel beziehen.

Die Argumente der EVP

  • Hunger bekämpfen: Preisschwankungen auf dem Nahrungsmittelmarkt haben in Entwick-lungsländern dramatische Auswirkungen. Menschen, die 50-90% ihres Einkommens für Nah-rungsmittel ausgeben müssen, werden dadurch in den Hunger getrieben. Gerade für Kinder ist Unterernährung kein vorübergehendes Problem, sondern hinterlässt lebenslängliche Schäden. Mit einer stärkeren Regulierung der Spekulation kann den Preisschwankungen die Spitze gebrochen werden.
  • Sachgemäss: Zahlreiche Studien belegen, dass sich die Spekulationen negativ auf die Stabilität der Lebensmittelpreise auswirken.
  • Preisschwankungen durch Herdenverhalten: Es ist allgemein bekannt, dass Spekulanten an der Börse zu Herdenverhalten neigen. Dies verstärkt Preisschwankungen. Im Fall der Nahrungsmittel wirkt sich dieser Umstand insbesondere in Entwicklungsländern besonders dramatisch aus. Deshalb braucht es für Nahrungsmittel strengere Regulierungen als für andere Handelsgüter.
  • Im Zweifelsfall für die Hungernden: Wenn die Frage, inwiefern die Spekulationen mit Nah-rungsmitteln sich negativ auf die Preise auswirken mit wissenschaftlichen Methoden nicht ab-schliessend beantwortet werden kann, müssen die Interessen der von einem Entscheid potentiell betroffenen Parteien abgewogen werden. Die Hungernden sollten den Börsenspekulanten, die allenfalls auf Kapitalgewinne verzichten müssen, vorgehen.
  • Umsetzung realistisch: Die Initiative wäre einfach und unbürokratisch umsetzbar. Die Un-terscheidung zwischen Spekulation und Hedging (zur Preisabsicherung) wird bereits heute an vielen Handelsplätzen vorgenommen.

Kampagne

Verschiedenste Organisationen und Komitees unterstützen die Spekulationsstopp-Initiative.

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